Selbst wenn das Genre Synthpop auf den ersten Blick relativ ausgelutscht wirkt, hält es immer noch einige Überraschungen bereit. CØLDSTAR ist so eine. Das Berner Duo erfindet sowohl textlich als auch musikalisch das Rad nicht neu. Und doch ist das, was sie auf „Coming Home“ präsentieren, ganz großes Tennis.

Vielleicht liegt es an ihrem ausgeprägten Sinn für einen Retrofuturismus, der noch in der Entdeckung des Weltalls die Chancen für die Menschheit sieht. „Cøldstar (Restart)“ träumt von der Geburt eines neuen Sterns, der unser Leben bereichern soll, und „Noisefloor“ ist ein mit Dialogen zwischen Neil Armstrong und Buzz Aldrin nach der Landung auf dem Mond gespicktes Instrumental. Auffällig bei der musikalischen Ausgestaltung der Songs ist ihre ganz eigene Herangehensweise, die sich durch einen überbordenden Eklektizismus auszeichnet. Von Future-Pop-Größen wie Covenant über die Indie-Elektronik von Air bis hin zu den Pionieren Space (Magic Fly) lassen sich Verbindungen ziehen und Spuren nachverfolgen. Ein Vocoder hier, eine pluckernde Basslinie dort und jede Menge glitzernde Synthi-Sequenzen – das hat viel Schönes. Und dennoch bleibt CØLDSTAR als Band wiedererkennbar, auch dank Martin Baumanns sonorer Stimme, die den Stücken zusätzlichen Pathos verleiht. CØLDSTAR sind definitiv der aufsteigende Stern am Synth-Pop-Himmel.