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Von den Sternen lernen – Sonic Seducer (Germany)

Sonic Seducer (Germany) – Story

Von den Sternen lernen

Die Faszination für die Weiten des Weltraums sowie eine tiefe Liebe zur elektronischen Musik haben Martin Baumann und Michael Freund zusammengebracht. Als CØLDSTAR vereinen die beiden Berner ihre Leidenschaften und schaffen nebenbei mit ihrer ersten EP „Coming Home“ eine der spannendsten Synthiepopveröffentlichungen.

Das erste Aufeinandertreffen zwischen Martin Baumann und Michael Freund ist so logisch wie ungewöhnlich. „Kennengelernt haben wir uns tatsächlich an einem Informationsanlass für an- gehende Raumfahrtingenieure“, weiß Michael zu berichten. „Dieser war aber relativ uninteressant, sodass wir unabhängig voneinander den Saal verließen und später an der Bar ins Gespräch kamen. Schnell merkten wir, dass uns neben der gemeinsamen Faszination für die dunkle Schönheit und Unendlichkeit des Universums auch die Leidenschaft für düstere und elektronische Musik verbindet.“ Martin fügt hinzu: „So entstand das Konzept und die Idee, dass die Weiten des Universums unendliche Möglichkeiten für kreative, musikalische Entfaltung bieten. Die Kreation eigener Sounds und Klanglandschaften als Reise durch Raum und Zeit, eine Erkundung des Kosmos und der menschlichen Seele.“ All das packen CØLDSTAR in ihre erste bemerkenswerte EP „Coming Home“. Synthiepopcombos gibt es wie Sand am Meer und das Thema Weltall wurde auch mehr als einmal in der Kunst verwurstet. Was machen CØLDSTAR also anders? In erster Linie ist es wohl der konsequen-te Rückgriff auf den positiven Technikglaube der Nachkriegszeit, als die Entdeckung des Weltraums und der Wettlauf zum Mond eine strahlende Zukunft versprachen. In „Noisefloor“ verhandeln CØLDSTAR dieses Thema: Zu stoischen Beats und durchlaufender Basslinie hört man den Dialog zwischen Neil Armstrong und Buzz Aldrin während ihrer Mondlandung. Doch der Blick gen Sternenhimmel wird nicht nur physikalisch-technisch betrachtet. „Emily Star“ und „Last Dance“ füllen die unendlichen Weiten mit tieferem, metaphorischen Sinn. „Die Beschäftigung mit dem Thema Weltraum und Sternen hilft uns, unsere eigene Existenz und unseren Platz im Universum zu reflektieren und unsere Erfahrungen und Emotionen in einem größeren Kontext zu sehen“, erklärt Michael.

Intensiviert wird die retrofuturistische Atmosphäre durch ihren eklektischen Sound, bei dem sich jede Menge Zitate ausfindig machen lassen – von Covenant über Jean-Michel Jarre bis hin zu Air. Mit der Begeisterung für die genannten Gruppen halten die beiden auch nicht hinter dem Berg. Martin dazu: „Covenant ist definitiv eine Band, die ich sehr schätze, die mich seit ihrem Debütalbum ,Dreams Of A Cryotank‘ inspiriert und die ich erstmals 1999 live am WGT gesehen habe. Jean-Michel Jarres bahnbrechende Arbeit im Bereich der elektronischen Musik dient uns als Inspiration, wie man Synthesizer und andere elektronische Instrumente auf innovative Weise einsetzen kann, um epische Klanglandschaften zu erschaffen. Sein Album ,Oxygene‘ ist eines meiner liebsten. Ich mag mich gut daran erinnern, wie ich versucht habe, auf meinem ersten Synthesizer ,Oxygene, Pt. 4′ zu spielen.“ Für Michael sei Air ein wichtiger Bezugspunkt für sein Schaffen. „Ihre träumerischen, elektronischen Klänge zeigen uns, wie man eine einzigartige Atmosphäre erschaffen kann, die den Zuhörer in eine andere Welt entführt. Air habe ich mit ,Moon Safari“ für mich entdeckt und damit wohl auch die spezielle Vorliebe für den Vocoder“ – der auch auf „Coming Home“ gerne und intensiv eingesetzt wird. Ein Debütalbum ist bereits in Planung, zwei weitere Singles sollen noch dieses Jahr erscheinen.

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CØLDSTAR
Cøldstar (Restart)

27/04/2023

Cøldstar (Restart)
Waiting for a new star / We need a new star